Unsere Tiere
Bergschafe
Bei unseren Schafen handelt es sich um Bergschafe, wovon es braune, weiße und schwarze gibt. Diese Farbvarianten sind auf dem DHH zu finden. Die Bergschafe sind eine alte Wollschafrasse, welche ursprünglich in Tirol und im Allgäu eingesetzt wurde. In der Schweiz tragen sie den Namen Engadinerschaf.
Im letzten Jahrhundert standen sie kurz vor dem Aussterben, da die ursprünglich vorrangige Wollnutzung generell in den Hintergrund der Schafzucht rückte. Vor allem die Braunen Bergschafe waren bedroht, da sich ihre Wolle nicht gut färben lässt und damit die Ansprüche an bunte Wolle nicht erfüllt werden konnten. Dennoch stehen weiterhin alle Farbvarianten der Bergschafe auf der Roten Liste bedrohter Nutztierrassen, auch wenn sich die Bestände in den vergangenen Jahrzehnten relativ gut erholt haben.
Um eine gute Wollqualität zu erhalten werden die Schafe zweimal im Jahr geschoren. Bei einmaliger Schur verfilzt ca. 80% der Wolle bereits auf dem Schaf und ist nicht mehr zur Weiterverarbeitung geeignet.
Merino Fleischschaf
Als Pflegeschaf lebt bei uns Uwe, ein Merino Fleischschaf. Seine Schafmutter hat ihn verstoßen und wir konnten ihm bei uns ein Zuhause geben. Uwe wurde mit der Flasche aufgezogen und ist seit März 2016 bei uns. Einer von Juliannas Lieblingen.
Auch die Merino Fleischschafrasse befindet sich auf der Roten Liste der bedrohten Haus- und Nutztierrassen.
Schwarzwaldziege
Diese Ziege gilt als „Kuh des armen Mannes“. In Baden und auch in Teilen Württembergs war sie vorrangig als Stallziege für die Milchversorgung der Familie zuständig. Geringer Futterbedarf und eine trotzdem hohe Milchleistung sind die markanten Merkmale dieser Rasse. Ihre typisch optischen Merkmale sind die geringe Größe, eine rehbraune Färbung mit hellem Bauch und auffällig gezeichneten Beinen. Leider ist sie weiterhin unter dem Sammelbegriff der Bunten Edelziege geführt. Eine Trennung in die ursprünglichen regional typischen und unterschiedlichen Schläge (Erzgebirgsziege, Frankenziege, Schwarzwaldziege) wird nicht durchgeführt. Dies hat einen weiteren Verlust an genetischer Vielfalt zur Folge.
Zusammen mit den Bergschafen sind diese Ziegen bei der Landschaftspflege für das Zurückdrängen der Hecken wie z.B. Schlehen aber auch Eschen essentiell, um damit wieder empfindliche Wiesenbereiche zu stärken.
Exmoor-Pony
Das Exmoor-Pony gilt als direkter Nachfolger des ehemals in den europäischen Wäldern lebenden Waldwildpferdes und stellt daher ein einzigartiges Relikt eines echten europäischen Wildpferdes dar. Die große Besonderheit dabei ist, dass dieses Pferd in den letzten 2 Jahrtausenden züchterisch nicht verändert wurde und keine anderen Pferderassen eingekreuzt sind. Die Rasse hat in England im Exmoor überlebt und wird für die Erhaltung züchterisch von der englischen Exmoorpony Society betreut. Fohlen werden daher jedes Jahr im Herbst von englischen Inspektoren besucht und bei Erfüllen bestimmter Merkmale in das internationale Herdbuch aufgenommen.
Aktuell stehen bei uns 8 Stuten aus unterschiedlichen Blutlinien, unser Zuchthengst Rysgate Killian, sowie zwei Wallache.
Vorwiegend frei lebt diese Rasse noch im Südwesten Englands, im Nationalpark Exmoor. Sie ist besonders gut an windige und regenreiche Standorte angepasst. Das zeigt sich auch an physischen Merkmalen. So sind die Ohren besonders kurz, Haarwirbel in einer bestimmten Anordnung, um das Wasser um empfindliche Körperstellen herum zu leiten oder große Augenwülste um die Augen zu schützen. Die Optik ist geprägt von den weißen Mehlmäulern und den sehr harmonischen Körperproportionen, die darauf ausgelegt sind in dichten Wäldern schnell und wendig agieren zu können.
In der Landschaftspflege können diese Tiere besonders gut auf feuchten und verbuschten Standorten eingesetzt werden. Ein großer Vorteil ist, dass unsere Pferde auch harte Gräser wie Binsen, Seggen oder auch Schilf fressen. So halten sie feuchte Lebensraumtypen offen und können Vegetationsbestände verjüngen, die sonst nur sehr aufwändig manuell zu pflegen wären.
Altdeutsche Hütehunde und Maremmano
Die Altdeutschen Hütehunde stellen im herkömmlichen Rassesystem eigentlich keine Rasse dar. Das typische Rassesystem basiert auf äußerlichen Merkmalen. Bei sogenannten Arbeitshunden kam und kommt es allerdings auf eine zuverlässige Arbeitsleistung an. Aus diesem Grund erfolgte keine Einteilung in Rassen sondern in Schläge.
So gibt es 6 verschiedene Schläge, die alle unter dem Namen Altdeutscher Hütehund zusammengefasst werden. Diese Schläge unterscheiden sich optisch und treten typisch für manche Regionen auf.
Biene unsere alte Hündin, sowie ihr Sohn Chewbacca entsprechen dem Schlag Strobel, der wohl der typische Hütehundtyp der Schwäbischen Alb auch der letzten Jahrhunderte war.
Unser Herdenschutzhund Nino stammt aus Italien und ist ein Marremano. Seine eigentliche Aufgabe ist es die Schafherde vor Angriffen von Wölfen, Luchs oder Hunden zu schützen.
Leider ist es in Baden-Württemberg weiterhin kaum möglich Herdenschutzhunde rechtssicher bei der Herde einzusetzen. Große Probleme stellen dabei die Tierschutzhundeverordnung und die Haftpflichtversichung dar.
Sundheimer Hühner
Das Sundheimer Huhn ist die letzte alte regionale badische Hühnerrasse. Entstanden im 19. Jahrhundert um den anspruchsvollen Straßburger Markt zu bedienen, wurde diese Zweinutzungsrasse gezielt aus deutschen und französischen Rassen entwickelt. Ziel war eine hohe Legeleistung sowie sehr zartes weiches Fleisch.
Hinterwälder Rinder + Galloway Rind
Kleine Rinderrassen waren früher besonders in den steilen Berggebieten gefragt. Tiere die sich in unwegsamem Gelände sicher bewegen und auf den Berghängen auch ausreichend Futter finden, sind in Zeiten maximaler Milch- oder Fleischmengen wenig gefragt. Daher sind sowohl Hinterwälder Rinder, als auch Galloways nicht häufig zu sehen. Vorteil dieser verhältnismäßig leichten Rinderrasse ist auch, dass es bei ihrem Einsatz in hangigen Gebieten kaum zu Bodenerosionen kommt.
Esel
Unsere Esel gehören zu den Hauseseln. Sie sind mittelgroß und besitzen die unterschiedlichsten Farben, weiß, schwarz, braun oder gescheckt.
Esel wurden in Deutschland nicht speziell auf Aussehen oder regional in besonderen Ausprägungen gezüchtet. Daher gibt es nur die Einteilung nach Größe: Kleinesel, Hausesel oder Großesel sind bei uns die einzigen Unterscheidungen.
Im Gegensatz dazu wurde in Frankreich, Italien oder Spanien die Eselrassezucht mit dem Ziel der Maultierzucht intensiv betrieben, da diese Tiere eine wichtige Rolle für die Kriegsmaschinerie dieser Länder spielten.
Ursprünglich waren unsere Esel im Einsatz auf sehr trockenen sandigen Flächen im Großraum Karlsruhe (FFH-Gebiet Alter Flugplatz Karlsruhe).
Hier auf der Alb suchen wir noch geeignete Pflegeflächen. Als ursprüngliche Halbwüstenbewohner sind sie besonders bei der Gehölzverdrängung oder Offenhaltung steiler, steiniger oder sandig-trockener Bereiche geeignet.